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So kann aus einer lustigen Idee ein TG-Arbeit entstehen

Was hat die Geschichte vom Hasen und dem Igel mit dem diagonalen Bong Sao zu tun?

Wenn man die Vorgeschichte kennt….eine Menge….

Der angehende 2. TG übt eine Bewegung ( diagonaler Bong Sao ) mit seinem Sifu…als der TG-Anwärter nicht so richtig ins Wing Tsun kommt, beendet sein Sifu das ganze mit…..und den Worten: „ Huch, hier bin ich schon, sprach der Igel zum Hasen“.
Ein etwas höher graduierter ebenfalls anwesender TG meint dazu amüsiert: dass, das ja mal ein interessantes Thema für eine TG-Arbeit wäre.

Was hat die Geschichte vom Hasen und dem Igel mit dem diagonalen Bon Sao zu tun? Der TG-Anwärter fand das Thema überhaupt nicht prickelnd.

Aber der Sifu….und schon war das Thema geboren.

April 2017

Danksagung des TG-Anwärters…….

Ich bedanke mich bei meinem Sihing D… für die tatkräftige Unterstützung bei der Wahl des Themas 😉 😉 ;-).

Wovon handelt die Geschichte vom Hasen und dem Igel?

Der langsame Igel trickst den viel schnelleren Hasen im Wettlauf dadurch aus, dass er seine ihm sehr ähnlich aussehende Frau an einem Ende der Wettrennstrecke positioniert, während er selbst am anderen Ende ist. Durch geschicktes Verstecken und Auftauchen hat der Hase dadurch den Eindruck, immer nach dem Igel am Ziel zu sein. Der Hase läuft sich wahrlich zu Tode.

Juristisch betrachtet kann man hier von Betrug mit Todesfolge reden, dies lassen wir in dieser aber Arbeit außen vor.

Die wesentliche Aussage der Geschichte ist: Klugheit und Geschick können, richtig eingesetzt, gegen Geschwindigkeit bestehen, oder anders formuliert: Nicht der Schnellere oder Stärkere, sondern der Klügere gewinnt.

Diese Aussage lässt sich, wie im Folgenden erläutert, auch auf die Wing Tsun Kampfkunst anwenden.

Was ist ein diagonaler Bon Sao

Der Bong Sao ist eine Verformung des Arms ausgelöst durch Druck (Impuls) des Angreifers/Trainingspartners über die eigene Körpermitte hinweg. Dabei nehmen die gegenüberliegenden Arme Kontakt auf, also Angreifer links, ich rechts oder Angreifer rechts, ich links. Geht der Druck des Angreifers über meine Körpermitte löst dies einen Bong Sao Impuls aus. Mein Handgelenk befindet sich auf/an der Zentrallinie. In dieser Position ist der Bong Sao sehr stabil, bei zu großem Druck werde ich durch den Angreifer gewendet.

Der diagonal Bong Sao ist per Definition ein Bong Sao mit „gequerten“ Armen. Also, abweichend vom obigen Zustand hat mein rechter Bong Sao Kontakt mit dem rechten Arm des Angreifers/Trainingspartner beziehungsweise mein linker Bong Sao mit seinem linken Arm.

Der diagonale Bong Sao kommt in der Praxis, soweit ich das beurteilen kann, nur selten vor.

Weshalb funktioniert der diagonale Bon Sao nicht?

Beim diagonale Bon Sao ist der Angreifer auf der idealeren Linie und „rutscht“ eventuell über meinen Bong Sao hinweg. Er öffnet damit meine Zentrallinie. Werde ich in dieser Situation zusätzlich noch gewendet, verschlimmert sich das Ergebnis, da ich dem Angreifer meine Seite bzw. Rücken zuwenden würde. Außerdem ist meine freie Hand auf der gegenüberliegenden Seite dann nicht einzusetzen.

Gegenmaßnahmen

Wenn ich in den diagonalen Bon Sao geraten bin, muss ich mich von dem weitergehenden gegnerischen Angriff weg drücken. Dazu bewege ich mich, ohne den Kontakt zu verlieren, auf die Außenseite des angreifenden Arms und übernehme diesen mit z.B. Tan Sao oder Fook Sao.
Durch den Seitenwechsel wird der vorher unsichere diagonale Bon Sao zu einer effektiven Kontrolle des angreifenden Armes. Weiter habe ich jetzt die Möglichkeit, die Seite des Gegners anzugreifen, und habe den angreifenden gegnerischen Arm unter Kontrolle, der andere Arm des Gegners ist in ungefährlichem Abstand.

Schlussfolgerung

Wie eingangs erwähnt gewinnt nicht der Schnellere/Stärkere sondern der Klügere. Klug heißt in diesem Falle, der gefährlichen Situation (gegnerischer Angriff über einen schwachen weil diagonalen Bon Sao sowie eine gefährdete weil ungeschützte Seite) durch Positionsveränderung und Übernahme des angreifenden Armes zu entgehen. Dazu wird weder Kraft noch besondere Schnelligkeit benötigt………………….

………..2. TG – Anwärter